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Im Jahr 1842 herrscht zwischen China und Großbritannien Krieg. Die Ursache: der illegale Handel mit britischem Opium gegen chinesischen Tee. Der Konflikt geht als Opiumkrieg in die Geschichte ein. Der eigentliche Grund ist jedoch der Streit um Silber. China braucht keine Importwaren, es interessiert sich nur für dieses Edelmetall. Das ist ein großes Problem für alle Abnehmer von Waren aus China, vor allem für Großbritannien.
1860 marschierten die verbündeten Truppen Großbritanniens und Frankreichs in Peking ein. Der Sommerpalast des Kaisers wurde geplündert und zerstört. Die sogenannte Pekinger Konvention vom 18. Oktober 1860 - einer der „ungleichen Verträge“ - zwang China zur Öffnung des Hafens von Tianjin, zu Gebietsabtretungen und Reparationsleistungen. Aber wie sollte China das alles bezahlen? Prinz Gong, Halbbruder und Vertreter des in die Mandschurei geflüchteten Kaisers Xiangfeng, schaltet das 1856 gegründete und von Ausländern geführte kaiserliche Seezollamt ein, das die nach wie vor in Silber entrichteten Steuern auf nach China importierte Waren eintrieb.
1863 ernannte Prinz Gong den jungen Nordiren Robert Hart zum Generalinspektor des Seezollamtes. Hart gründete eine Hochschule für Übersetzer, die eine ganze Generation chinesischer Diplomaten hervorbrachte. Er ließ an der chinesischen Küste Leuchttürme bauen, sorgte für eine bessere Navigation und ließ 26 Zollämter bauen. Zwischen 1865 und 1885 verdoppelten sich die Steuereinnahmen, sodass Prinz Gong seine Vision eines starken Chinas weiterverfolgen konnte. Doch nach dem zerstörerischen Krieg mit Japan 1895 rückte sein Projekt, China zu industrialisieren und die Armee zu modernisieren, wieder in weite Ferne.
Als das Land wenige Jahre später unter Dürre und Hungersnot litt, waren alle Voraussetzungen für eine Rebellion gegeben. Die Rebellen der antiwestlichen Bewegung nennen sich „Boxer“. Sie wollten die Qing-Regierung stärken und die ausländischen Imperialisten aus China vertreiben. Aber der Boxer-Aufstand wurde blutig niedergeschlagen, Peking stand erneut in Flammen und die ausländischen Mächte verhängten hohe Reparationszahlungen. Die Qing-Dynastie blieb an der Macht.
1911 brach das Kaiserreich endgültig zusammen - an seine Stelle trat die Republik China. Shanghai stand von nun an für Kapital, Banken und Fabriken. Schon bald verfügte die Stadt über die größte Silberreserve ganz Chinas. Soong Tse-ven, der Finanzminister der neuen Republik, setzte der jahrhundertealten Tradition ein Ende: Er schaffte das Silber-Tael ab und führte Silbermünzen als Chinas Währungseinheit ein. Heute ist China erneut der weltweit größte Importeur an Silber. Es findet etwa bei der Herstellung von Smartphones, Elektroautos und Solarzellen Verwendung.