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Unbemerkt von der Öffentlichkeit wird in einer Etagenwohnung ein Mensch gefangen gehalten und nach jahrelangem Martyrium endlich aufgefunden. So steht es in der Presse. Die Münchner Kriminalhauptkommissare Franz Leitmayr, Ivo Batic und Oberkommissar Carlo Menzinger stoßen nach dem Mord an dem 67-jährigen Adalbert Kirchner auf ein grausames Schicksal: Ans Bett gefesselt, vegetierte der schwer behinderte 31-jährige Hans – abgeschottet von der Außenwelt – in der elterlichen Wohnung vor sich hin. Hans ist nicht gemeldet, er ging nie zur Schule. Oberkommissar Carlo Menzinger ist einem vagen Verdacht nachgegangen und in der Nacht durch seltsame Geräusche auf Hans gestoßen. Hans’ Schwester Sabine Schmiedinger sieht ihren Bruder in der Psychiatrie wieder, mit Medikamenten ruhig gestellt. Das zuständige medizinische Team um die Ärztin Jeanne Degert und den ehrgeizigen Dr. Klein will Hans gründlich untersuchen und erklären, Sabine habe kein Recht, den behinderten Bruder zu sich zu nehmen, bis die Vormundschaft geklärt ist. Franz Leitmayr und Ivo Batic müssen einräumen, dass Hans unter dem Verdacht steht, seinen Vater erschlagen zu haben. Sabine lebt mit ihrem Mann Dietmar Schmiedinger am Stadtrand von München. Der sportliche Sozialpädagoge unterrichtet an einer Fachhochschule. Sabine hat sich mit der Schaffung eines eigenen Kindergartens einen Lebenstraum erfüllt. Der alte Kirchner und seine Tochter waren zerstritten. Als Sabines Mutter vor fünf Jahren starb, wollte der Vater, dass Sabine wieder zuhause einzieht und die Stelle der Mutter bei der Pflege von Hans einnimmt. Doch Sabine wollte nicht, sie war frisch verliebt und dabei, sich ein eigenes Leben aufzubauen. Der Vater fühlte sich verraten und ist nicht zur Hochzeit der Tochter erschienen. Für die Presse ist klar: 30 Jahre Folter und Gefangenschaft – dann rächt sich der Sohn am eigenen Vater. Jeanne Degerts Gutachten bestätigt, dass Hans zu so einer Tat fähig wäre. Doch Sabine stellt fest, dass in der Wohnung eine antike Uhr fehlt. War es doch ein Raubmord? Die Beamten suchen die Antiquitätengeschäfte ab. Tatsächlich wurde so eine Uhr verkauft, allerdings schon vor zwei Jahren und nicht von einem älteren Herrn, sondern von einem Ausländer. Leitmayr kommt zu der Überzeugung, dass die Beziehung zwischen Vater und Sohn ganz anders war, als sie auf den ersten Blick wirkte, denn Hans hat seinen Vater geliebt.