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Mitte der 20er Jahre florieren die illegale Herstellung und der Verkauf von Alkohol in allen 48 Staaten der USA. So wird Bier in den Mesas und Canyons des Südwestens gebraut, Whisky in den Hügeln und Höhlen von Kentucky gebrannt und Traubensaft in den Kellern von Stadtwohnungen zu Wein vergoren. Mit der Kriminalisierung eines der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes verschafft das Prohibitionsgesetz gewieften Gangstern eine Möglichkeit, gewaltige Profite zu erzielen. Mächtig gewordene Schmuggler und Schwarzhändler kämpfen mit Gewalt um die Vorherrschaft im lukrativen illegalen Alkoholhandel. Es kommt zu Schießereien zwischen Konkurrenten und zu Bestechung von Polizei und Justiz. Trotz wachsender Unzufriedenheit mit der Prohibition und ihren Folgen wagen nur wenige Politiker, sich offen gegen das Alkoholverbot auszusprechen – auch wegen seiner mächtigen Verteidigerin, der Anti-Saloon League. Als der katholische Gouverneur von New York, Al Smith, im Zusammenhang mit seiner Präsidentschaftskandidatur für die Demokraten 1924 öffentlich Kritik an der Prohibition übt, entzündet sich die Wut der Abstinenzbefürworter erneut. Es kommt zu Prügeleien im Kongress und innerhalb der demokratischen Partei zu einer Polarisierung zwischen Abgeordneten, die das „trockene“, ländliche, protestantische Amerika vertreten, und jenen, die aus den bunt gemischten „feuchten“ Städten kommen. Der Republikaner Calvin Coolidge fügt den angeschlagenen Demokraten im November 1924 eine vernichtende Niederlage zu, und die „Drys“ gehen weiterhin zuversichtlich davon aus, dass die Prohibition funktionieren wird